Das Image der USA im Ausland ist – um es glimpflich auszudrücken – am Boden. George W. Bush hat seinen erheblichen Teil dazu beigetragen. Die Lösung des Problems heißt Public Diplomacy. Bei einer Buchvorstellung samt Panel Diskussion versuchten Public Diplomacy Experten darzulegen, wie das Image im Ausland auf Vordermann gebracht werden kann, und (dank meinem Beitrag zur Diskussion) welche Auswirkungen das Ergebnis der Präsidentschaftswahl auf das Image hat.
Sherry Mueller, Präsidentin des Council for International Visitors, ist der Meinung, dass die USA mehr in internationale Beziehungen auf der Ebene der Buerger investieren müssten. Austauschprogramme wie Fulbright oder das National Council Leadership Program seinen essentiell. Das Stichwort hier lautet: citizen diplomacy eng mit public diplomacy verknüpfen.
Ronda Zaharna, Associate Professor an der AU School of Communication und meine Dozentin für International PR im kommenden Semester, fordert mehr Anpassung und Verstaendnis fuer die internationale Gemeinschaft. Von der kommunikationswissenschaftlichen Perspektive sagt sie, dass Kommunikation ein fundamentaler Bestandteil einer jeden kulturellen Gemeinschaft ist. Es gibt aber fundamentale kulturelle Unterschiede in Sachen Kommunikation, die beachtet werden müssen.
Robert Kelly, Assistant Professor an der AU School of International Service, macht klar, dass „Uncle Sam“ nicht genau so vermarktet werden kann wie „Uncle Ben’s Reis“. Pure Marketing- oder Brandingstrategien funktionieren seiner Meinung nach nicht für ein Land wie die USA. Das Hauptproblem sieht er darin, dass bei Marketingstrategien keine Beziehung zwischen Verkäufer und Käufer aufgebaut werden kann. Die Kommunikation und die Beziehung seien aber grundlegend wichtig.
Nachdem die Experten mehrfach betont hatten, wie historisch wichtig die Wahl kommende Woche sei, musste ich nachhaken. Obama ist extrem beliebt in Europa. Alleine wenn er– und ich hoffe und glaube daran, zum 44. Präsident der USA gewählt werden sollte, könnte das Image der USA in Deutschland, und in Europa ins positive rücken. Meine Frage an die Experten also: Als wie wichtig und einflussreich ist das Wahlergebnis auf das Image der USA einzuschätzen? Robert Kelly sagt, dass es sicherlich einen positiven Effekt hat, wenn Obama gewählt wird. Allerdings muss die Zukunft im Amt erst einmal zeigen, was Obama tatsächlich bewirken kann. Sherry Mueller bestätigt das und sagt, dass die Hoffnung da ist, die Gefahr , ob der großen Erwartungen enttäuscht zu werden, aber ebenso groß ist.
Letzten Endes kommt es wohl auch drauf an, wen Obama als Berater in Sachen Public Diplomacy wählen wird und ob er die Erwartungen erfüllen kann. In Bill Clinton wurde auch einst viel Hoffnung gesteckt, das Image der USA zu verbessern. Allerdings war es Clinton, der in seiner Amtszeit die US Information Agency 1999 dicht gemacht hat und somit die Möglichkeiten für die USA in Sachen Public Diplomacy erheblich eingeschränkt hat.
Lasst uns einfach hoffe, dass die US Buerger am 4. November die richtige Wahl treffen und dass Obama unseren Erwartungen gerecht werden wird.
1 Kommentar:
Die Wahl is docham 4. November oder? Nich Dezember???
Knutschi
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