Mittwoch, 15. Oktober 2008

Wie die Millenials die US-Wahl beeinflussen

Meine Eindrücke zur Panel-Diskussion auf meinem Campus


Der Präsidentschaftswahl 2008 schreibt Geschichte in vielerlei Hinsicht: Barack Obama wäre der erste dunkelhäutige Präsident; Sarah Palin die erste Frau als Vizepräsidentin. Aber nicht nur die Kandidaten, sondern auch die Wähler geben der Wahl 2008 eine besondere Note. Eine neue Generation von politisch interessierten Jungwählern ist auf dem Vormarsch und scheinbar über Nacht herangewachsen.


Auf dem Panel: Cornell Belcher, Emily Freifield, Jane Hall, James Kotecki, Heather Smith, David Winston (v.l.n.r.)


Eine Studie von Rock the Vote zeigt, dass 92% der jungen Wähler (18-29) in Ihrer Freizeit mit Freunden oder Familienmitgliedern über die Wahl sprechen. Politik scheint auf einmal „cool“ zu sein. Wer „cool“ ist, hat eine Meinung zur Wahl, zu den Kandidaten oder zu den Issues.


Diese Meinung bleibt nicht verborgen. Im Gegenteil: Auf T-Shirts, ob nun im Hip-Hop XXL-Format, oder punkigen neonfarbenen Style, bekennen sich die Studenten offenkundig zu ihrem Wunschkandidaten. Die Wahl motiviert uns. Uns, die Millenials, die in einer Zeit von Web 2.0, 9/11 und Facebook aufgewachsen sind. Ich sollte es doch vor allem wissen und sehen. Schließlich studiere ich am „most politically active campus“ in den USA. Das ergab eine Umfrage des Princeton Review.


Doch scheint es nur so, dass die jungen Wähler eher auf Barack Obama stehen als auf John McCain? Nein, es ist tatsächlich so. Das ist zumindest das Fazit der Panel-Diskussion „Youthquake 2008“, die heute auf meinem Campus stattgefunden hat. James Kotecki von Politico erklärt es sich so: Die Demokraten seien den Republikanern in Sachen neuer Medien einen Schritt voraus. Die demokratischen Wähler seien sowieso eher Internet-phil und somit eher dazu geneigt, die neuen „features“ zu benutzen.


Darueber hinaus ist Obama eher ein Teil der Millenials als McCain. Vor allem die jungen Wähler finden sich in seiner Kampagne wieder. Das bestätigt auch eine Umfrage von Gallup, USA Today und MTV, die mit Unterstützung meiner Uni durchgeführt wurde. Selbst der republikanische Pollster David Winston musste auf dem Panel eingestehen, dass die jungen Wähler „eher für als gegen etwas wählen wollen“. Nimmt man die zunehmend negativen Kampagnenwerbespots von McCain, ist es nachvollziehbar, dass wir, die Millenials lieber für „Change“ wählen.


Wie einflussreich die Stimmen der Jungwaehler wirklich sein werden, wird sich wohl erst am Wahltag selbst zeigen. Was feststeht, ist allerdings, dass Obama es geschafft hat, die Jungen in seinen Bann zu ziehen. Rock the Vote hat auch seinen Teil dazu beigetragen. Bis heute hat die Organisation knapp 2,4 Millionen Wählern dabei geholfen, sich fuer die Wahl zu registrieren. Eine Glanzleistung, meiner Meinung nach. Auch wenn das ganze Konzept, sich registrieren zu müssen, mir vollkommen überflüssig erscheint. Aber das ist eine andere Diskussion.


1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

artikel bei p&k einreichen! habe gehört, die hätten sich auf derartige themen eingeschossen :)
annett
(p.s.: danke für die schönen kleinen ablenkungen, seufz)